Schweigt Stille / Sober Up!

Musiktheater von Santiago Blaum

Musiktheater

© Arturo Lugo, Bernhard Musil

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Ticketpreise

16 Euro ermäßigt 12 Euro

Ticketpreise

Eine Tastführung / Haptic Access Tours ist eine 20-30 minütige Live-Führungen vor der Vorstellung und ermöglicht Besucher*innen mit Sehbehinderung, den Raum, die Darsteller*innen, die Kostüme und Objekte sowie die wichtigsten Bewegungselemente einer Aufführung durch Berührung und eigene Bewegung zu erleben.

Im Anschluss an die Tastführung wird während der Vorstellung um 20 Uhr eine Audiodeskription angeboten. Eine Audiodeskription ist eine Live-Audiospur, die von einer*m professionellen Audiobeschreiber*in über ein Headset für Zuschauer*innen mit Sehbehinderung live eingesprochen wird. Die Audiobeschreiber*innen sind geschult, um die bedeutsamen visuellen Details einer Aufführung, die für Zuschauer*innen mit Sehbehinderungen unzugänglich wären, klar und ansprechend zu beschreiben.

 

Wir bitten um Anmeldung zur Tastführung und Audiodeskription telefonisch unter +49 (0)30 288 788 588 oder per E-Mail an ticket@radialsystem.de.

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Ein unter Historiker*innen verbreiteter Scherz besagt, dass Europa im 18. Jahrhundert ‚nüchtern‘ wurde, indem es seine Trinkgewohnheiten von Alkohol auf Kaffee umstellte, und dass dies der Auslöser für die Entstehung der Aufklärung und des traditionell damit verbundenen politischen und wissenschaftlichen Fortschritts war. Bachs sogenannte „Kaffeekantate“ von 1734, die auf amüsante Weise die Geschichte der Kaffeesucht der jungen Lieschen erzählt, scheint perfekt in diesen historischen Übergang zu passen. Die Kantate zollt dem aufstrebenden Bürgertum Anerkennung, das seine Identität um die vielen neuen Kaffeehäuser in Europa herum formte – die Geschichte des Kaffees aber bleibt unreflektiert. In „Schweigt Stille / Sober up!“ konfrontiert der argentinische Komponist und Theatermacher Santiago Blaum dieses kanonische Werk der europäischen „hohen“ Kunst mittels Gesang, Live-Musik und Electronics mit den konkreten politischen und ökonomischen Bedingungen seiner Produktion.

Blaum erweitert Bachs Originalmusik mit neuem und fremdem Material. Die Harmonien der europäischen Klassik durchbricht er mit lateinamerikanischen Rhythmen und lenkt so den Fokus von einer „Musik für den Geist“ auf deren Körperlichkeit. Der Erzählung vom Europa, das durch das wundersame Eingreifen des Kaffees plötzlich nüchtern wird und im Fahrwasser der Aufklärung die Betäubung eines jahrhundertelangen Bier- und Weinkonsums abschüttelt, stellt Blaum im scharfen Kontrast die Materialität des Kaffees als Kulturpflanze und der in ihn investierten menschlichen Energie gegenüber.

Cast

Inszenierung, Musik und Konzept
Santiago Blaum

Von und mit
Fernanda Farah
Zaki Hagins
Eva Löbau


Cello und Improvisation
Eurico Ferreira Mathias

Bratsche
Zaki Hagis

Live-Electronics
Santiago Blaum

Bühne
Jan Brokof

Lichtdesign und Video
Catalina Fernández

Kostüme
Arturo Lugo

Dramaturgie
Tamara Saphir

Dramaturgische Beratung
José Fernando Peixoto de Azevedo

Outside Eye
Tatiana Saphir

Video-Mitarbeit
Benjamin Krieg
Pablo Derka

Assistenz
Sigourney Pilz

Audiodeskription
Swantje Henke

Produktion
Jill Emerson
Till Rothmund

Biographien

Santiago Blaum wurde in Buenos Aires geboren und studierte dort Literatur, Klavier und Komposition, Operngesang und Theaterimprovisation. Zusammen mit Regisseur Pablo Maritano gründete er die Gruppe Torquato Tasso Beauty Performer (Buenos Aires 2000-2003), bei der er Regie führte und selbst spielte. Seit 2004 arbeitet er als Musikalischer Leiter und Komponist in Berlin u.a mit She She Pop und Constanza Macras/Dorky Park. Seit 2010 leitete er als Regisseur und Komponist mehrere freie Musiktheaterproduktionen, die im HAU und in den Sophiensälen in Berlin uraufgeführt wurden. Seit 2018 tritt er auch mit seinem Musikprojekt Señorita auf, das lateinamerikanische Musik mit experimentellem Elektro-Pop verbindet.

Sprache

Deutsch, ohne englische Untertitel.

Audiodeskription & Tastführung

Fr 09. Februar, 19 Uhr Tastführung // 20 Uhr Aufführung mit Audiodeskription

Eine Audiodeskription ist eine Live-Audiospur, die von professionellen Audiobeschreibenden über ein Headset für Menschen mit Sehbehinderung live eingesprochen wird. Die Audiobeschreibenden sind entsprechend geschult, um die bedeutsamen visuellen Details einer Aufführung, die für Zuschauende mit Sehbehinderungen unzugänglich wären, klar und ansprechend zu beschreiben.

Tastführungen / Haptic Access Tours – 20-30 minütige Live-Führungen vor der Vorstellung ergänzend zu den Audiodeskriptionen – ermöglichen es Besucher*innen mit Sehbehinderung, den Raum, die Darsteller*innen, die Kostüme und Objekte sowie die wichtigsten Bewegungselemente einer Aufführung durch Berührung und eigene Bewegung zu erleben.

 

Wir bitten um Anmeldung zur Tastführung und Audiodeskription telefonisch unter +49 (0)30 288 788 588 oder per E-Mail an ticket@radialsystem.de.

Credits

Eine Produktion von Santiago Blaum in Koproduktion mit dem Radialsystem, Residenz Schauspiel Leipzig und FFT Düsseldorf mit Unterstützung des Förderbandes Kulturinitiative Berlin.

Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.

Ein unter Historiker*innen verbreiteter Scherz besagt, dass Europa im 18. Jahrhundert ‚nüchtern‘ wurde, indem es seine Trinkgewohnheiten von Alkohol auf Kaffee umstellte, und dass dies der Auslöser für die Entstehung der Aufklärung und des traditionell damit verbundenen politischen und wissenschaftlichen Fortschritts war. Bachs sogenannte „Kaffeekantate“ von 1734, die auf amüsante Weise die Geschichte der Kaffeesucht der jungen Lieschen erzählt, scheint perfekt in diesen historischen Übergang zu passen. Die Kantate zollt dem aufstrebenden Bürgertum Anerkennung, das seine Identität um die vielen neuen Kaffeehäuser in Europa herum formte – die Geschichte des Kaffees aber bleibt unreflektiert. In „Schweigt Stille / Sober up!“ konfrontiert der argentinische Komponist und Theatermacher Santiago Blaum dieses kanonische Werk der europäischen „hohen“ Kunst mittels Gesang, Live-Musik und Electronics mit den konkreten politischen und ökonomischen Bedingungen seiner Produktion.

Blaum erweitert Bachs Originalmusik mit neuem und fremdem Material. Die Harmonien der europäischen Klassik durchbricht er mit lateinamerikanischen Rhythmen und lenkt so den Fokus von einer „Musik für den Geist“ auf deren Körperlichkeit. Der Erzählung vom Europa, das durch das wundersame Eingreifen des Kaffees plötzlich nüchtern wird und im Fahrwasser der Aufklärung die Betäubung eines jahrhundertelangen Bier- und Weinkonsums abschüttelt, stellt Blaum im scharfen Kontrast die Materialität des Kaffees als Kulturpflanze und der in ihn investierten menschlichen Energie gegenüber.

Cast

Inszenierung, Musik und Konzept
Santiago Blaum

Von und mit
Fernanda Farah
Zaki Hagins
Eva Löbau


Cello und Improvisation
Eurico Ferreira Mathias

Bratsche
Zaki Hagis

Live-Electronics
Santiago Blaum

Bühne
Jan Brokof

Lichtdesign und Video
Catalina Fernández

Kostüme
Arturo Lugo

Dramaturgie
Tamara Saphir

Dramaturgische Beratung
José Fernando Peixoto de Azevedo

Outside Eye
Tatiana Saphir

Video-Mitarbeit
Benjamin Krieg
Pablo Derka

Assistenz
Sigourney Pilz

Audiodeskription
Swantje Henke

Produktion
Jill Emerson
Till Rothmund

Biografien

Santiago Blaum wurde in Buenos Aires geboren und studierte dort Literatur, Klavier und Komposition, Operngesang und Theaterimprovisation. Zusammen mit Regisseur Pablo Maritano gründete er die Gruppe Torquato Tasso Beauty Performer (Buenos Aires 2000-2003), bei der er Regie führte und selbst spielte. Seit 2004 arbeitet er als Musikalischer Leiter und Komponist in Berlin u.a mit She She Pop und Constanza Macras/Dorky Park. Seit 2010 leitete er als Regisseur und Komponist mehrere freie Musiktheaterproduktionen, die im HAU und in den Sophiensälen in Berlin uraufgeführt wurden. Seit 2018 tritt er auch mit seinem Musikprojekt Señorita auf, das lateinamerikanische Musik mit experimentellem Elektro-Pop verbindet.

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