Ohrknacker: Sara Glojnarić

Konzert

Biografie Trio Catch

Boglárka Pecze (Klarinette), Eva Boesch (Violoncello) und Sun-Young Nam (Klavier) trafen sich als Stipendiatinnen bei der Internationalen Ensemble Modern Akademie in Frankfurt und gründeten anschließend das Trio Catch – benannt nach dem Werk „Catch“ op. 4 von Thomas Adès. Neben der klassischen Musik bildet die Interpretation zeitgenössischer Musik einen Schwerpunkt ihrer Zusammenarbeit. Das in Hamburg beheimatete Trio arbeitete mit zahlreichen Komponist*innen zusammen, darunter Mark Andre, Georges Aperghis, Beat Furrer und Helmut Lachenmann. Eine rege Konzerttätigkeit führte das Trio Catch bisher durch ganz Europa sowie zu Festivals wie Ultraschall Berlin, Musica Strasbourg und den Wittener Tagen für neue Kammermusik. Das Trio ist auch in der Musikvermittlung tätig: An der Musikhochschule Hamburg hatte es einen Lehrauftrag inne und gab als Ensemble in Residence Workshops für die Studierenden der Kompositionsklassen. Seit 2016 gestaltet es die eigene Reihe „Ohrknacker“, bei der jeweils eigens für das Trio Catch komponierte Werke in Gesprächskonzerten vorgestellt werden.

Ohren öffnen für neue Klänge: In den Konzerten der Ohrknacker-Reihe des Trio Catch steht jeweils ein Werk zeitgenössischer Musik im Mittelpunkt, das zweimal gespielt und dazwischen im Austausch mit dem Publikum genauer betrachtet wird – nicht als musikwissenschaftliche Analyse, sondern als persönliches Gespräch über die Musik. Nach einer durch die Pandemie bedingten Pause geht die Ohrknacker-Reihe nun online als Streaming-Format weiter.

Gibt es es eine Art übergeordnetes Klanglogo der Popmusik, einen Meta-Sound? Die Komponistin Sara Glojnarić beschäftigt sich in ihren Kompositionen aus musiksoziologischer Perspektive mit Phänomenen aus der Popwelt. In „sugarcoating #2“, das Mitte April im radialsystem als viertes „Ohrknacker“-Konzert online vom Trio Catch präsentiert wird, stammt das musikalische Material von Glojnarić selbst, die Art und Weise jedoch, wie sie es bearbeitet, leitet sie aus der Rock- und Popmusik ab. Aus umfangreichen Nachforschungen ergaben sich für sie die Erkenntnisse: Die Aufnahmen aus Rock und Pop wurde seit den 1950er Jahren stets lauter, das musikalische Material immer stärker komprimiert und homogenisiert, und es wird zunehmend mit Wiederholungen gearbeitet. „sugarcoating #2“ wendet diese Prinzipien an und spielt mit ihnen.

Die Veranstaltungen dauern jeweils eine Stunde, vor und nach den Konzerten laden die Musikerinnen des Trio Catch gemeinsam mit den Komponist*innen zu einem Online-Gespräch ein.

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