Christina Wheeler: From the Quarter to the (W)hole: What Lies at the Center of Infinity in the Oceans of the Universe?
Konzert
Die Komponistin und Musikerin Christina Wheeler präsentierte am 11. Mai 2025 im Radialsystem die Uraufführung von „From the Quarter to the (W)Hole: What Lies at the Center of Infinity in the Oceans of the Universe?”. Die multimediale Klang- und Videoperformance besteht aus einer vielstimmigen Tondichtung, die Erfahrungen von Flucht, Afrikanischer Diaspora, Trauer und Gemeinschaft miteinander verwebt.
Boote tauchen in der afro-diasporischen Geschichte immer wieder auf: als Schiffe der Versklavung, der Flucht und des himmlischen Transports. Inspiriert von multiperspektivischen Erzählweisen erzählt die Komposition die Geschichte von vier Menschen auf der Flucht, die als Verbliebene eines verschwundenen Geisterschiffs in einem Beiboot in unbekannte Gegenden treiben. Ihre Stimmen und Schicksale werden durch die Klänge der Instrumente Glasarmonika, Mbira, Kora, Balafon, ein Streichquintett, Percussion und andere westafrikanische Instrumente lebendig.
Der Konzertabend „From the Quarter to the (W)hole“ ist eine poetische, geheimnisvolle Erzählung über Menschen auf der Flucht und umspannt ein breites Spektrum akustischer, analoger und digitaler Klänge. Akustische Instrumente und Elektronik, gesprochener und gesungener Text verweben sich in einer teils durchkomponierten, teils improvisierten Partitur. Wo befinden sich die Fliehenden in Zeit und Raum, wo können sie schließlich gefunden werden, in dem Moment, da das Geisterboot spurlos verschwindet? In dem Moment, in dem alle Stimmen gemeinsam erklingen, verdichtet sich die Erzählung zu einer afrofuturistischen Vision, die über aktuelle Darstellungen von Flucht hinausgeht.
Konzept, Komposition, Sound Design, Musik, Performance, Stimme, Glassarmonika, Kora, Balafon, Mbira und Perkussion Christina Wheeler
Perkussion, Xalam, Kanjira, Djembe, Tama, Calabash, Afrikanische Flöten, Gesang und Elektronik Dudù Kouate
Violine Penelope Gkika, Biliana Voutchkova
Viola Dina Maccabee
Cello Judith Hamann
Bass Vinicius Cajado
Video Claire Fristot
Christina Wheeler ist Komponistin, Vokalistin, Musikerin und Multimedia-Künstlerin mit dem Fokus auf Elektronik und Technologie. Wheeler verbindet strukturierte und improvisierte elektronische Musik mit Stimme, Sampler, Autoharp, Mbira und Theremini. Ihre Arbeit umfasst Solo-Songzyklen, instrumentale Improvisationen, Multimedia-Performances und Installationen. Wheeler kollaborierte mit Künstler*innen wie Nicole Mitchell, Chris Abrahams sowie den The Bakol, Floating People und BlowOut. Wheeler trat international mit Ryuichi Sakamoto, John Cale, Laraaji, The Art Ensemble of Chicago, Matana Roberts und David Byrne auf – darunter in der Late Show mit David Letterman, im Lincoln Center und in der Berliner Philharmonie. Zudem wirkte Wheeler in Opern- und Konzertproduktionen mit und wurde von internationalen Festivals wie u. a. Bang on a Can, MaerzMusik und dem CTM-Festival beauftragt.