Klein-Norwegen an der Spree
Bei dem Musikfestival lillenorge kamen am Pfingstwochenende unter der künstlerischen Leitung von Gunilla Süssmann und Per Erik Kise Larsen norwegische und deutsche Musiker im Radialsystem zusammen, um musikalische Genregrenzen zu überwinden und eine gesamtmusikalische Sprache zu entwickeln. Das musikalische Programm reichte dabei von klassischer Musik von Bach, Wagner oder Schönberg über Jazz und Tango bis hin zu norwegischer Volksmusik mit Erlend Apneseth an der traditionellen Hardangerfiedel.
Im Mittelpunkt des Festivals stand das renommierte Norwegische Kammerorchester, das von der Eröffnung am Freitag mit einer eindrucksvollen, ohne Notenblatt und Dirigent gespielten Version von Arnold Schönbergs „Verklärte Nacht“ bis zum großen Festivalabschluss mit Beethovens Kreutzer-Sonate mit Antje Weithaas an der Solo-Violine durch das Wochenende führte. Weitere Festivalhighlights waren das Konzert der Gewinnerin der Edvard Grieg Piano Competition 2016, Ah Ruem Ahn, sowie das Theater-Musik-Projekt „Blumen und Blut“, das sich in einem einstündigen Drama musikalisch und stimmlich-performativ mit dem Stoff der Kreutzer-Sonate von Tolstoi und Janáček auseinandersetzte. Am Sonntagmittag lud außerdem ein Barbecue auf der Spreeterrasse bei Sonnenschein und entspannter Atmosphäre zum Austausch zwischen Publikum und Musikern ein.
Julia Spinola berichtet im Musikjournal des Deutschlandfunk über das Festival.