Gute Nachrichten für das Radialsystem
Das Berliner Abgeordnetenhaus stimmte heute mit großer Mehrheit für den Ankauf der Immobilie an der Holzmarktstraße durch das Land Berlin – 2006 unter dem Namen RADIALSYSTEM V eröffnet und international als modellhafte interdisziplinäre Plattform u.a. für neue Konzertformate, Musiktheater, Zeitgenössischen Tanz und als Ankerinstitution der Freien Szene bekannt. Als Mieter und Betreiber des bislang in privatem Besitz befindlichen Hauses bedeutet das für uns einen großen Schritt, um den „Dialog der Künste“ gesichert in die Zukunft führen zu können.
Für diese kulturpolitisch wegweisende Entscheidung danken wir dem Berliner Abgeordnetenhaus, dem Kultursenator Klaus Lederer und seiner Verwaltung sehr herzlich. Unser Dank gilt auch den vielen Ensembles, Künstlerinnen und Künstlern, mit denen wir gemeinsam unser Profil entwickelt haben und die das Programm des Radialsystem fortlaufend mitgestalten.
Unabhängig vom Immobilienerwerb freuen wir uns über die bereits im Dezember im Rahmen des Doppelhaushaltes 2018/19 erstmalig beschlossene infrastrukturelle Förderung, die ausschließlich den künstlerischen Projekten zu Gute kommt.
12 Jahre nach Gründung des Radialsystem wird es darüber hinaus zum Sommer einen Wechsel in der Verantwortlichkeit der künstlerischen Programmgestaltung geben: Dr. Bettina Sluzalek, die bislang gemeinsam mit den Gründungsgesellschaftern Jochen Sandig und Folkert Uhde die Künstlerische Leitung gebildet hat, möchte sich neuen Aufgaben zuwenden. Wir freuen uns sehr, dass der Kurator und Dramaturg Matthias Mohr ab 1. Juli 2018 die Programmleitung übernehmen wird. Jochen Sandig und Folkert Uhde gestalten das Radialsystem und seine Programme auch in Zukunft als Impulsgeber mit Projekten und Ideen maßgeblich mit.
Matthias Mohr ist ein ausgewiesener Experte für Musiktheater und Tanz. Als Teil des Programmteams der Ruhrtriennale 2012-2014 und als Dramaturg zahlreicher Musiktheater-Produktionen verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Theatermacher Heiner Goebbels. Er war Mitglied der Auswahljury für die Tanzplattform in Deutschland 2018 und ist noch bis Ende Juni als Dramaturg bei PACT Zollverein in Essen mit kuratorischem Schwerpunkt in den Bereichen Zeitgenössischer Tanz und Performance tätig.
Matthias Mohr: „Ich beobachte das Radialsystem seit Jahren als einen Ort für den Dialog künstlerischer Disziplinen und unterschiedlicher Wissensformen. Das Radialsystem begreift Diversität als produktive Kraft und erforscht Formen des Gemeinsamen. Ich freue mich darauf, meine Erfahrungen aus verschiedenen internationalen Produktionszusammenhängen, nicht zuletzt aus der Freien Szene, in das wunderbare Team des Hauses einzubringen und diesen außergewöhnlichen Freiraum für das künstlerische Experiment zu stärken.“